Gebunden und gefesselt wird Jesus vor Pilatus geführt. Der richtende Pilatus auf seinem Thron, eine eher lächerlich feiste Gestalt, schwankt zwischen nachdenklichen Fragen und Ablehnung, wie seine Hände zum Ausdruck bringen. Pilatus und Jesus stehen auf unterschiedlichen Ebenen - der eine vermeintlich hoch, der andere sichtbar tiefer.
So verschieden wie die Ebenen sind auch die Absichten, die sich hier begegnen. Pilatus will seine Macht nicht verlieren, er besetzt seinen Thron. Jesus will die Menschen nicht verlieren, er stellt sich daher auf ihre Ebene.
Und Jesus steht aufrecht da, zwar vor Pilatus, aber auch vor uns. Sein Blick geht in unsere Richtung und fragt unser Leben und Handeln, unser Denken und Tun an.
Die Urteile des Herrn sind wahr, gerecht sind sie alle. Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; sie sollen nicht über mich herrschen. Ps 19, 10b; 14
Gebet
Herr Jesus Christus, deine Macht ist nicht von dieser Welt. Du hast uns Menschen gezeigt, wie wir miteinander umgehen und leben sollen: nicht einander beherrschend und verurteilend, sondern dienend und liebevoll. Schenke uns den Mut und die Kraft, die Menschen so zu lieben, wie du uns liebst. Amen.