In Rheinbach gab es bis 1789 zwei Kirchen. Einmal die Pfarrkirche St. Martin außerhalb der Stadtmauern, die 1789 durch einen Blitzschlag zerstört wurde, und eine kleine, der Hl. Jungfrau Maria und dem Hl. Georg geweihte Filialkirche, die an der Stelle der heutigen Kirche stand.
Die Pfarrkirche St. Martin wurde erstmals 943 urkundlich erwähnt. Spätestens seit 1323 trat das Problem auf, dass man die schützenden Stadtmauern verlassen musste, um den Gottesdienst zu besuchen.
Aus diesem Grund gewann dann auch die 1313 gebaute Filialkirche innerhalb der Mauern immer mehr an Bedeutung, und mit Beginn des 17. Jhd. wurde die eigentliche Pfarrkirche nur noch zu besonderen Anlässen aufgesucht.
1673 eroberten die Holländer unter dem Prinzen von Oranien Rheinbach, verwüsteten die Kirche und erschlugen den Vikar am Altar der Filialkirche. Im Laufe der Jahre wurde Rheinbach mehrmals von Bränden heimgesucht, die auch die Kirche nicht verschonten.
Nach dem Brand von 1680 wurde die Kirche als dreischiffige Anlage wiederaufgebaut. Als 1789 dann die Kirche außerhalb der Mauer zerstört wurde, wurde die bisherige Filialkirche offiziell Pfarrkirche und dem Hl. Martin geweiht.
Im Jahre 1904 wird die Kirche erweitert. Nur das Mittelschiff, das südliche Seitenschiff und der Turm bleiben bestehen. Aus der neugotischen, geosteten Kirche wird eine genordete.
Am 5.3.1945 fällt St. Martin einem amerikanischen Tieffliegerangriff zum Opfer und wird bis auf den Turm zerstört. Die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau findet am 5. September 1948 statt. An Christi Himmelfahrt 1950 kann die erste hl. Messe in der neuen Pfarrkirche gefeiert werden.
Doch erst am 10.11.68 findet die feierliche Konsekrierung durch Bischof Vitus Chang statt. 25 Jahre später fanden im Zuge des Einbaus der neuen Orgel noch Umbauarbeiten statt, die der Kirche ihr heutiges Aussehen verliehen.
Eine detaillierte Historie der Pfarrkirche mit einigen Bildern findet sich auf der nächsten Unterseite, ebenso eine Beschreibung der Kreuzwegdarstellung in der Kirche.