Die Anfänge
Die Historie des Pallottinischen Wirkens in der Region hat der verstorbene Pater Wilhelm Steffans SAC im Jahr 2010 anlässlich des Jubiläums „75 Jahre Pallottiner in Rheinbach“ dokumentiert. Die Anfänge liegen im Januar des Jahres 1935, als die Pallottiner nicht nur das damalige erzbischöfliche Konvikt „Collegium Hermannianum“ erwarben, sondern darüber hinaus auch Grundbesitz von 4 Hektar und 85 Ahr mit ausgedehnten Gärten, Wirtschaftsgebäuden mit Viehbestand, Werkstätten, Spielplätzen und einer Kegelbahn, schreibt Pater Steffans. Von 1935 bis zur Schließung durch die Nazis 1937 waren 115 angehende Theologen als Studenten in Rheinbach. Im Schuljahr 1939/40 konnte der damalige Kolleg-Rektor Pater Dr. Andreas Schäfer im Internat 160 Jungen unterbringen. In enger Zusammenarbeit mit den Direktoren des Städtischen Gymnasiums gelang es, das Hermann-Josef-Kolleg als einziges Internat in kirchlicher Trägerschaft bis zum Herbst 1944 weiterzuführen. Dann machte die vorrückende Westfront dem Betrieb ein Ende.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Ab 1945 besuchte der Nachwuchs für den Orden das Hermann-Josef-Kolleg und wurde im eigenen Haus unterrichtet bis zum Wechsel aufs Städtische Gymnasium in der Oberstufe. Die Schüler des nicht berufsgebundenen Konvikts St. Albert besuchten das Städtische Gymnasium. Das Konvikt wurde 1967 aufgelöst.
Das Vinzenz-Pallotti-Kolleg
Mit Wirkung von Ostern 1961 hatten die Pallottiner die Erlaubnis „ein privates altsprachliches Gymnasium zu errichten, beginnend mit Einrichtung des 5. Schuljahres - Sexta". Es folgten der Neubau der Schule und des ersten Internatsgebäudes, dann Internat 2 und 1969 der dritte Internatsbau für die Oberstufenschüler. 1969 legten auch die ersten zehn Schüler ihr Abitur ab. Seinen Namen „Vinzenz-Pallotti-Kolleg“ erhielten Gymnasium und Internat 1965, nachdem Vinzenz Pallotti im Jahr 1963 heilig gesprochen worden war. Damals erhielt die damalige „Konviktsgasse“ ihren bis heute bestehenden Namen „Pallottistraße“. Mit der Namensänderung vollzog sich auch der Wandel von einer berufsbezogenen Einrichtung für künftige Priester zu einer modernen christlichen Erziehungs- und Bildungsstätte mit Gymnasium, Internat und Tagesinternat. 1971 wurde die besonders außergewöhnlich gestaltete Pallotti-Kirche gebaut.
2008 kündigte die Provinzleitung die Schließung von Internat und Tagesinternat zum Ende des Schuljahres im Juni 2009 an. Sukzessive wurden Pallotti-Stadion am Weilerfeld, Hallenbad, Internatsbetrieb und Jugendheim geschlossen. Im September 2011 stand auch der Termin der Schließung des Vinzenz-Pallotti-Kolleg, das zu seinen besten Zeiten bis zu 800 Schüler besucht hatten, zum Ende des Schuljahres im Juli 2016 fest.